Das zentrale Anliegen in der Metallkunst von Susanne und Mirko Gersak ist die Beschäftigung mit Kräften, die in der Natur und dem Menschen wirken, sichtbar gemacht durch Wachstums- und Verwandlungsprozesse von lebendigen Strukturen.
Vor allem die Oberfläche von rostendem Baustahl bietet ein ideales Ausgangsmaterial. Die Stahloberfläche der Wandbilder bringt von selbst – gemäß den Gesetzen der Natur – Strukturen hervor; sie ist somit schöpferisch und bildet den Widerpart zum formgebenden Eingreifen der Künstler. Dieses Eingreifen besteht zum einen im Lenken des Korrosionsprozesses und zum anderen in der bewussten Kontrastierung der gewachsenen Struktur durch geschliffene oder erhitzte Partien, die in geometrischen Formen den amorphen Roststrukturen entgegen treten. Die modernen, meist mehrteilige Wandbilder entstehen so im Spannungsfeld von materialimmanenten Schöpfungsprinzipien einerseits und dem gestalterischen Künstlerwillen andererseits. Ein Metallbild entsteht über Monate oder sogar Jahre und ist Resultat eines Dialogs, der durch die eine oder andere Seite gelenkt, bisweilen in eine Richtung läuft, die vorher nicht geplant war. Das Metallkunst Bild ist kein Abbild einer Struktur, sondern ist selbst Struktur
Das Thema „Zeit“ begegnet uns in verschiedenen Werkgruppen. In der Rostbilder - Reihe „Spuren“ geht es um das Sichtbarmachen von vergangenen Zeitstufen in fortdauernden Prozessen. Metallbilder und Metallskulpturen der Gruppe „Spuren“ weisen Abdrücke von natürlichen Materialien auf, zum Beispiel Erde, Fasern, Sand, oder Blätter. Häufig werden Farne, die zu den ältesten Pflanzenarten der Erde zählen, verwendet. Diese Naturmaterialien, die unterschiedlichen Jahreszeiten mit der Metalloberfläche in Kontakt treten, sind bei Fertigstellung des Bildes nicht mehr existent, ihre Spuren sind aber noch lange sichtbar. Das Material fungiert hier als konservierendes Medium, ist aber seinerseits dem Verfallsprozess unterworfen, der wiederum vom Künstlerwillen abhängt. Die Art der Lackierung der Metallkunst bestimmt die Dauer des Verfallprozesses. Aber im Lauf der Jahrhunderte wird dennoch die materialimmanente Kraft triumphieren.
Ganz anders ist der Ansatz der Fotografien der Serie "Zeitpunkte". Hier wird dieser unabwendbare Verlauf ausgehebelt. Mit Hilfe von Chemikalien werden ästhetische Strukturen auf dem Stahl hervorgebracht, die nur kurze Zeit ihre schönen Färbungen und Formen zeigen, um dann in einem Einheitsbraun zu versinken. Diese Strukturen tragen die Zerstörung schon in sich und sind zudem unwiederholbar. Hier entscheidet allein der Künstler, welche Phase des Prozesses durch die Fotografie „konserviert“ wird. Die gestaltende Kraft des Materials wird für den Moment negiert.
Wenn Sie auf unserer Seite ein nicht mehr verfügbares Bild interessiert, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unsere Bilder aus Metall sind zwar immer Unikate, aber die meisten Motive können als Ganzes nachgearbeitet werden. Informationen, in wie weit ein Motiv nachgestaltet werden kann, finden Sie hier auf der Unterseite "Wandbilder mehrteilig"